Alle Infos unter: www.sve-ultracycling.de
Nach dem um 9 Minuten errungenen Streckenrekord in der 4er Staffel beim Race across Germany 2019 und dem um 13 Stunden zerschlagenden Streckenrekord in der 8er Staffel beim Race across Europe 2022 wollen es unsere Rennradfahrer nochmal wissen und sich im Juni 2024 mit den Besten auf der begehrten Strecke quer durch die USA messen.
Das „Race across America“ wird unter Radsportlern auch RAAM abgekürzt und ist wohl der bekannteste Radmarathon der Welt. Vor der Mannschaft liegt eine Rennstrecke von ca. 4.900 Kilometern Länge, 50.000 Höhenmetern und mit „Death Valley“ eine der heißesten Wüsten der Welt. Gestartet wird an der Westküste in Oceanside nahe Los Angeles und das Ziel liegt an der Ostküste in Annapolis nahe Washington D.C.
Durch die Erfahrungen der letzten Rennen wird die Teamtaktik immer weiter angepasst, um am Ende das schnellste Ergebnis herauszufahren. Der neue Plan ist wie folgt: Das Team fährt (selbstverständlich) rund um die Uhr, dabei sind 4 Radfahrer aktiv im Rennen und wechseln sich alle 15 min ab. Ein Radfahrer fährt somit 15 min nahe seiner Leistungsgrenze, während das Begleitfahrzeug mit den anderen 3 Radfahrern vorausfährt und den fliegenden Wechsel auf den nächsten Radfahrer vorbereitet. Der übernehmende Radfahrer beschleunigt, sobald der ankommende Radfahrer in Sichtweite ist, so dass dieser in voller Fahrt den elektronischen Tracker – den Staffelstab quasi – übernehmen kann und somit keine wertvollen Sekunden verloren gehen. Nach dem Wechsel wird der ankommenden Radfahrer schnell einladen, um dann den aktiven Radfahrer wieder zu überholen und den nächsten Wechsel vorbereiten. Wir nennen es mal kurzweilig ?
14x soll jeder Radfahrer diese 15 min Sprints abliefern, ehe er von einem Teamkollegen abgelöst wird und sich für 14h erholen kann. Neben dem Rennfahrzeug begleiten weitere 2 Wohnmobile das Team. Alle 7 Stunden kommt ein Wohnmobil zum Rennfahrzeug und tauscht 2 Radfahrer und die beiden Begleiter (Autofahrer) aus, damit diese ein paar Stunden schlafen können, um dann das Rennfahrzeug wieder einzuholen und nach 14 Stunden wieder aktiv ins Renngeschehen einzusteigen.
Auf 14 Stunden andauernden Wechsel zwischen Auspowern und Ausruhen, Höchstleistung und Entspannung, folgen somit 14 Stunden Rennpause. Dann aber wartet keine Dusche, kein Bett und leider auch kein gedeckter Tisch. Stattdessen fährt das „Ruhe-Team“ zu viert in einem Wohnmobil, muss alle menschlichen Bedürfnisse möglichst schnell und en passant erfüllen, um dann das aktive Rennteam rechtzeitig wieder abzulösen.
Eine große Herausforderung, denn auf ebener Strecke und guten Wetter- und Straßenbedingungen könnte das Rennteam bis zu 600 km in 14 Stunden absolvieren. Auch und insbesondere die Begleiter werden somit auch im fahrenden Wohnmobil mal schlafen müssen, damit in der Ruhezeit die Fahrstrecke rechtzeitig überwunden wird. Eine Aussicht die nicht jeden gleich zum Mitmachen animiert. Somit müssen auch die Begleiter topfit sein und sehr starken Nerven haben, wenn sie sich diese Tortur antun wollen. Die 6 Begleiter sind jedoch zum Großteil bereits durch das Europarennen erfahren und wissen auf was sie sich einlassen.
Im Europarennen hat sich gezeigt, dass selbst kürzeste Einkäufe enorm viel Zeit
kosten. Das soll diesmal vermieden werden, so dass schon von Anfang an alles mitfahren muss. Dabei sind vor allem für die letzten Tage dann noch leckere Nahrungsmittel vorher schwer
einzuplanen.
Im Rennfahrzeug, welches bis auf die fliegenden Wechselstopps mindestens fünf Tage durchgehend fährt gibt es neben 3 Rennradfahrern nebst ihren Zeitfahrmaschinen und den beiden Autofahrern nur
Wasser, Cola und Energieriegel. In den beiden Wohnmobilen dann immerhin Zahnbürste, Wechselkleidung, feste Nahrung und ein paar Stunden ruhig stehendes Bett.
Gleich zwei Ziele hat das unser Team vom SVE. Das erste ist sportlicher Art: Das Team will schnellste deutsche 8er Staffelmannschaft seit dem ersten Rennen 1982 werden.
Das zweite Ziel ist mit dem wohltätigen Zweck verbunden, Spendengelder zu sammeln. Diese sind für das Schwimmmobil der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) bestimmt. Das Mobil wird in Schleswig-Holstein eingesetzt, um Kindern das sichere Schwimmen beizubringen.
Jahrelang musste der Schwimmunterricht ausfallen – erst wegen Corona und dann wegen der hohen Energiepreise. Der Ausfall betrifft vor allem die Kinder sehr stark. Das Team will einen Teil dazu beitragen, Schwimmen wieder sicherer zu machen. Dafür kann man auch mal quer durch die USA radeln.
Sponsoren können deshalb auf der einen Seite das Team bei seinen sportlichen Plänen unterstützen, gleichzeitig werden Spenden für den guten Zweck gesammelt. Die beiden Bereiche sind voneinander getrennt, da sichergestellt werden soll, dass auf jeden Fall Geld für das Schwimmmobil zusammenkommt.
Spendengelder von Privatpersonen werden als sogenanntes Kilometersponsoring behandelt. Mit 2,5€ pro Kilometer kann man sich seinen virtuellen Streckenabschnitt sichern. Für jeden gesponsorten Kilometer gehen 1,5€ direkt an die DLRG. Zusätzlich werden wir evtl. Überschüsse an die DLRG weitergeben. Beim Europarennen in 2022 sind so immerhin 5.000 Euro zusammengekommen.
Das RAAM gilt unter Radsportler als das härteste Radrennen der Welt. Auch wenn man einen Staffelstart nicht mit einem Einzelstart vergleichen kann, sind die Ambitionen unseres Teams auch ganz anders als die eines Einzelstarters. Während die Einzelstarter möglichst effizient und mit möglichst wenig Schlaf die Strecke bewältigen, wollen unsere Jungs die Strecke so schnell als irgendwie möglich meistern. Das heißt 14 x 15min richtig die Beine brennen lassen und dann bis zur nächsten Schicht wieder bestmöglich zu regenerieren. In so einem großen Team werden in den Tagen viele Emotionen freigesetzt und man wird von seinen Kollegen immer wieder motiviert sich ganz weit aus der Komfortzone zu treiben. Das wird legendär!
Spenden unter
SV Enge-Sande – DE78 2175 0000 0082 0029 08 – Betreff „RAAM 2024“
oder über Paypal – info@sve-ultracycling.de